Was haben Kodak, Blackberry und die Swissair gemeinsam? Es sind alles einst in ihrer Industrie führende, prestigeträchtige Unternehmungen, die heute vom Markt verschwunden sind. Doch was genau ist dabei schiefgelaufen? Bei aller Komplexität, welche die Beispiele aufweisen, scheint eine Sache gemeinsam: Der Niedergang kam nicht über Nacht, einer Naturkatastrophe gleich, sondern hatte die Ursache in einem zunehmend erodierenden Geschäftsmodell.
Auch für KMU gilt: Nur wer ein attraktives Geschäftsmodell hat, kann längerfristig überleben und die Konkurrenz im Rennen um die Kunden entscheidend distanzieren.
Ein gutes Geschäftsmodell wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Hier einige der wichtigsten Einflussgrössen:
Das Business-Modell sollte ein klares Wertversprechen bieten und ein Bedürfnis oder ein Problem der Kunden adressieren. Es sollte ihnen einen Mehrwert bieten und sie dazu motivieren, das Produkt oder die Dienstleistung zu nutzen. Was mindert die „Schmerzpunkte“ beim Kunden (zBsp. lange Wartezeiten)? Was sind Wertgeneratoren (zBsp. Kostenersparnis), die er durch unsere Produkte oder Dienstleistungen erhält?
Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie drei Punkte auf, welche Ihre Unternehmung eindeutig von Ihrer Konkurrenz abhebt. Haben Sie Mühe damit? Dann verfügen Sie höchstwahrscheinlich über keinen echten Wettbewerbsvorteil, der Ihnen einen langfristigen Vorsprung auf dem Markt verschaffen kann. Das kann beispielsweise eine innovative Technologie, ein einzigartiges Produkt, exzellenter Kundenservice, niedrigere Kosten oder eine aussergewöhnliche Unternehmenskultur sein.
Das Business-Modell muss profitabel sein und dem Unternehmen ermöglichen, Einnahmen zu generieren, die die Kosten übersteigen. Diese Erkenntnis scheint banal. Die Gründe für ein unrentables Geschäftsmodell können jedoch vielfältig sein: Hohe Fixkosten, unklare Differenzierung am Markt, sich verändernde Marktbedingungen, ineffiziente Leistungserstellung sind einige davon.
Skalierbarkeit bedeutet, dass eine Unternehmung wachsen kann, ohne dass die Kosten proportional steigen. Skalierbare Geschäftsmodelle ermöglichen es Unternehmen, ihre Aktivitäten auszuweiten, ohne dass dies zulasten der Rentabilität geht. Damit kann die Unternehmung schnell wachsen und neue Märkte und Kundensegmente erschliessen. Das macht skalierbare Business Modell besonders attraktiv für Investoren. Beispiele sind plattformbasierte Modelle, E-Commerce-Lösungen, Software-as-a-service (SaaS)-Lösungen, Franchise-Systeme oder Abonnementsdienste.
Ein erfolgreiches Business-Modell nutzt strategische Partnerschaften und Netzwerke. Dadurch erhält die Unternehmung Zugang zu Ressourcen und kann Synergieeffekte realisieren. Besonders erfolgsversprechend sind Netzwerke in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Markterschliessung, Vertrieb oder Wissenstransfer.
Ein Unternehmen muss in der Lage sein, neue Ideen zu entwickeln, Produkte und Dienstleistungen zu verbessern und sich an neue Technologien anzupassen. Dazu braucht es eine Unternehmenskultur, welche die Innovationskraft unterstützt und fördert. Dazu gehören die Offenheit für neue Ideen, eine robuste Fehlerkultur und agile Kollaborationsformen.
Ein gutes Business-Modell ist langfristig nachhaltig, und das Unternehmen muss in der Lage sein, sich ändernden Marktbedingungen anzupassen und sich widerstandsfähig gegenüber Krisen und Rückschlägen zu zeigen. Dies bedingt unter anderem robuste Geschäftsprozesse, ein starkes Leadership-Team und eine dem Risiko angepasste Kapitalausstattung.
Das richtige Geschäftsmodell ist der Schlüsselfaktor für das langfristigen Überleben eines Unternehmens. Erfolgreiche Geschäftsmodelle sind nicht für die Ewigkeit bestimmt. Zeiten ändern sich und damit auch die Kundenbedürfnisse und Marktbedingungen. Unterziehen Sie daher das eigene Business Modell und dessen Erfolgsfaktoren immer wieder einer kritischen Überprüfung. Damit es Ihnen nicht wie Kodak & Co. ergeht.
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