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Textbasierte Systeme mit künstlicher Intelligenz (KI) haben sich in Rekordzeit zu einem wichtigen unternehmerischen Instrument entwickelt. Aktuell stossen solche Systeme wie ChatGPT des öfteren an ihre Grenzen und scheinen für einen Einsatz bei komplexen Problemstellungen noch unterentwickelt. Der Fortschritt im KI-Umfeld ist aber rasant, und es ist nur eine Frage der Zeit bis KI auch die Treuhandbranche nachhaltig verändern wird. Denn: KI entwickelt insbesondere dort ihre volle Wirkung, wo grosse Datenmengen verarbeitet werden müssen, komplexe Entscheidungen zu treffen sind oder repetitive Aufgaben automatisiert werden können. KI wird also direkt das Geschäftsmodell der meisten Treuhandunternehmen nachhaltig beeinflussen und verändern. Dabei werden vor allem folgende Geschäftsfelder im Fokus stehen:
Gemäss einer Erhebung von EXPERTsuisse entfallen 51% des Umsatzvolumens von Treuhandunternehmungen auf den Bereich «Buchführung und Rechnungslegung». Mit dem Einsatz von maschineller Automatisierung (Robotic Process Automation) in Verbindung mit KI lassen sich hier jetzt schon enorme Effizienzgewinne realisieren. Der vollständig automatisierte Jahresabschluss inklusive Berichterstattung ist zwar zurzeit noch Zukunftsmusik. Die Entwicklung in diesem Bereich geht aber rasant voran.
KI-Syteme können grosse Mengen von Finanz- und Geschäftsdaten in kürzerer Zeit analysieren als menschliche Experten. Dies ermöglich es den Treuhändern, schnellere Einblicke in die finanziellen Lage des Kunden zu erhalten und damit bessere Entscheidungsgrundlagen aufzubereiten. Insgesamt wird der Einsatz von KI die Datenanalyse und -interpretation im Treuhandwesen effizienter und effektiver gestalten, indem er Treuhänder dabei unterstützt, fundierte Entscheidungen zu treffen, Kunden kompetenter zu beraten und einen Mehrwert zu schaffen.
Machine-Learning-Algorithmen werden es dem Treuhandunternehmen erlauben, präzisere finanzielle Prognosen wie Liquiditätsplanungen etc. zu erstellen, indem historische Daten analysiert, Trends erkannt und zukünftige Entwicklungen vorhersagt werden können. Durch die Analyse von Steuerdaten und -vorschriften wird der Einsatz von KI dazu führen, dass steuerliche Optimierungsmöglichkeiten identifiziert und Strategien entwickelt werden können. Damit lassen sich die Steuerlasten mit KI-Unterstützung unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, der Rechtssprechung und unter Berücksichtigung der Steuerpraxis minimieren.
Es liegt auf der Hand, dass die prognostizierten Auswirkungen von KI eine Anpassung des Geschäftsmodells vieler Treuhandunternehmen notwendig machen werden. Dabei stehen meines Erachtens folgende Bereiche im Fokus:
Die Tage des Treuhandunternehmens als «Buchhaltungsmanufaktur» dürften gezählt sein. Aufgrund der Automatisierung und der damit verbundenen Effizienzsteigerung werden die Honorare für solche Dienstleistungen markant sinken. Zur Kompensation des damit verbundenen Umsatzrückgang können die Unternehmungen fortgeschrittene Analyse- und Prognosetools einsetzen um den Kunden bessere Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung zu stellen und sie bei der Massnahmenumsetzung zu begleiten.
Auch wenn es zuerst wie ein Widerspruch tönt: Mit dem zunehmenden Einfluss von KI nimmt die Bedeutung der personalisierten Kundenberatung zu. Durch die Analyse von Kunden- und Marktdaten werden vermehrt Beratungsleistungen nachgefragt, die auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele ihrer Kunden zugeschnitten sind.
Die notwendigen Anpassungen des Geschäftsmodells sind teilweise fundamental und entsprechend zeit- und kostenintensiv. Dies dürfte die meisten Treuhandunternehmungen unter Berücksichtigung des Veränderungstempos überfordern. Zur Bewältigung dieser Herausforderung werden in Zukunft vermehrt strategische Partnerschaften und Kooperationen notwendig sein, sei es mit anderen Treuhändern oder Technologiepartnern.
Das zukünftige Geschäftsmodell eines Treuhandunternehmens wird sich unter dem Einfluss von KI und maschinellem Lernen stärker auf datengesteuerte Entscheidungen, Automatisierung und personalisierte Dienstleistungen ausrichten müssen. Die Frage dabei ist nicht, ob sich dies konkret auf die einzelne Unternehmung auswirken wird, sondern vielmehr wann sich die Veränderungen im Umsatz und Geschäftsgang niederschlagen werden, falls man weiter im „business as usual“ verharrt.
(Bemerkung: Das Bild zum Blogpost wurde mit dem Tool Midjourney vollständig durch KI generiert)
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